„Damit die Erde am Himmel hafte, schlugen die Menschen Kirchtürme in sie“. Ein wunderbarer Gedanke von Rainer Kunze, der uns alle auf etwas Wichtiges hinweist: Mensch, vergiss den Himmel nicht. Bei allem, was uns auf Erden auch umtreibt, gibt es immer noch einen Himmel über der Erde und eine Sehnsucht der Seele, die mehr sucht als Vergängliches. Gerade darum versuchen auch die geistlichen Angebote in unserem Glauben, der Seele ein Fenster zu öffnen und ihr Ausschau zu geben auf das was ewig ist.

Und auch das ist wahr: Leben lernt man im Gehen, und Glauben auch. Gerade Menschen, die sich mit ihrem Glauben schon einmal auf den Weg gemacht haben, wissen das. Unterwegs kommt viel in Bewegung. Das ist das Geheimnis jeder Wallfahrt. Unter den Füßen wächst der Weg…und dann das Ziel. Unser Leben läuft nicht ins Leere. Unser Leben hat ein Ziel. Und dieses Ziel ist nicht weniger als Gott. Nach Biberbach haben sich so schon seit Jahrhunderten ungezählte Menschen auf dem Weg gemacht, um anzukommen. Beim „Liaben Herrgöttle“. Wer auch immer die Wallfahrtskirche in Biberbach betritt, wird mit offenen Armen von IHM empfangen. Ein anderes Ziel liegt freilich in weiterer Ferne: Santiago de Compostella – ein alter Jakobsweg führt durch Biberbach. Viele Jakobspilger halten hier Rast und stärken sich auf ihrem noch weiten Weg zum Aposteltag des Heiligen Jakobus.