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Wie weit ist es nach Betlehem?

Wie weit ist es nach Betlehem?
Gedanken zum Hochfest der Erscheinung des Herrn „Heilige-Drei-Könige“

Keine Frage von Kilometern
In Kilometern gerechnet von Nazareth aus 154 km, von Jerusalem aus gerade mal 12. Die Hirtenfelder liegen unweit der Grotte, ein Katzensprung. Und die Weisen, wo kamen eigentlich die Weisen her?
Man nimmt an, dass sie aus der alten Mederstadt Ekbatana kamen. Sie hatten damit mehr tausend als Kilometer zurückzulegen. Und so sind sie gewiss die ersten, die sich auf den Weg gemacht haben. Aber warum eigentlich? Sie waren Magoi, Sterndeuter, berichtet uns der Evangelist Matthäus (Mt 2,1). Heutzutage nennt man solche Wissenschaftler Astronomen. Und irgendetwas Außergewöhnliches muss sich wohl am nächtlichen Himmel ereignet haben, sonst wären sie bestimmt daheim geblieben. Der Himmel war und ist und bleibt wichtig für uns auf der Erde…! Was sie gesehen hatten? Vielleicht war es eine Conjunctio magna von Jupiter und Saturn, die sie klar zu deuten wussten als Hinweis auf die Geburt im judäischen Königshaus…
Ihr Ziel war darum verständlicherweise der Palast in Jerusalem, und nicht in ein Stall in Betlehem. Aber am Ende bringen sie diese 12 Kilometer auch noch hinter sich. Vielleicht war diese letzte Wegabschnitt gefühlt ebenso weit wie die tausend Kilometer zuvor. Denn der Weg nach Betlehem bemisst sich nicht nach Kilometern. Es ist ein innerer Weg, den man mit dem Herzen sucht und nur im Herzen findet.
Und wenn man es dann endlich geschafft hat, lange nach den Hirten anzukommen, dann geht es nur noch Zentimeter, die aber entscheiden, ob es wirklich zur Begegnung kommt. Damals wie heute! Denn dem Kind in der Krippe musst du in die Augen schauen, damit es dein Herz erreichen kann. Nur auf Augenhöhe stellt sich auch eine Herzensebene ein.
Die Weisen gehen auf die Knie und bringen ihre wohlbedachten Gaben dar. Ausdrücklich werden sie genannt: Gold, Weihrauch und Myrrhe (vgl. Mt 2,11). Das Gold steht für den König, der Weihrauch für den Priester und die Myrrhe verweist schon an der Krippe auf das Kreuz. Dem Gekreuzigten sollte zur Linderung seiner Schmerzen ein Gemisch aus Myrrhe gereicht werden…

Eine weise Erklärung von Weihnachten
Wer in Betlehem war, wer Weihnachten gefeiert hat, geht nicht von der Krippe weg, so wie er gekommen ist. Die Weisen kehren darum auf einem anderen Weg heim in ihr Land (vgl. Mt 2,13).
Erkennbar erklärt das Fest der Erscheinung des Herrn, wie der Drei-Königs-Tag liturgisch eigentlich bezeichnet wird, viel von Weihnachten. Und auch die Legenden, die sich schon wenige Jahrhunderte später darum ranken, haben sich weitergehende Gedanken gemacht. Aus den Weisen werden drei Könige. Und die drei Könige beschreiben die verschiedenen Lebensalter und wurden dann auch den drei damals bekannten Erdteilen zugerechnet. Kaspar vertritt übrigens Afrika… All das will nur das eine sagen: Gott ist für alle Mensch geworden, Jesus Christus gehört allen, die an ihn glauben. Christ, der Retter ist da!
Das war und ist die Gute Botschaft von Weihnachten! „Good news!“
Wie sehr brauchen wir sie auch heute. In einer Zeit, in der man vor allem schlechte Nachrichten transportiert.

„Segen bringen – Segen sein!“ Die Sternsinger kommen.
Und für diese gute Botschaft machen sich die Sternsinger auch heuer wieder auf den Weg. Unter dem Motto: „Segen bringen, Segen sein“  sind sie echte Sternträger. Und auch das ist eine gute Nachricht: Rund 300.000 Sternsinger sind in Deutschland alljährlich unterwegs. Damit ist die Dreikönigs-Aktion die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Sich für Menschen auf den Weg machen. Wie sich Gott auf den Weg gemacht hat zu uns. Dafür nehmen sich auch in unserer Pfarreiengemeinschaft wieder über 70 Kinder und Jugendliche gut und gern Zeit in ihren Ferien. Vergelt´s Gott für Euren Einsatz!
Und der lohnt sich! Denn mit 50 Millionen Euro kann vielen Kindern weltweit wirklich geholfen werden. In diesem Jahr geht es vor allem um Kinder in Peru, die wegen einer Behinderung nicht selten ohne ein Zuhause auf der Straße leben müssen und im Ausbildungssystem keinen Platz finden.
Der Segen der Sternsinger ist übriges ein weihnachtliches Erinnerungsstück. „Christus mansionem benedicat. Christus segne dieses Haus.“ Ein Segenswort, das uns das ganze Jahr nicht vergessen lässt: Weihnachten ist immer dann, wenn es ein wenig menschlicher wird, dort wo wir leben.

Und Sternsingen?
Sternsinger wurden befragt, warum sie sich auf den Weg machen…
Die Antworten sprechen für sich:
„Weil man mit Freunden um die Häuser ziehen kann.“
„Weil es Spaß macht, anderen Kindern zu helfen.“
„Weil es am Ende alle glücklich macht!“

 O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Amen.

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