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Ein Schatz für´s Leben

Ein Schatz für´s Leben
Gedanken zur Erstkommunion am 12. Juli 2020

Natürlich haben wir uns das alles anders vorgestellt. Die Erstkommunionsvorbereitung am Ende, und die Erstkommunion dann – zwei Wochen nach Ostern. Aber Corona ist dazwischen gekommen. Da kann man nichts machen…. O doch! Wir haben uns alle umgestellt. Und viel dazu gelernt. Im Online waren wir alle auch die Schüler. Masken können wir tragen und wir sind auch aufmerksamer geworden für einander. Man kann nicht mehr so viel reden, dafür besser hören und mehr sehen. Und ich glaube, viele von uns allen sind aufmerksamer geworden füreinander.

Nein, es war auch was Gutes dran an den vergangenen Wochen und Monaten. Und ich habe euch Kommunionkinder ja auch gefragt, was das Gute für euch war an Corona. Und euch ist gleich was eingefallen. Alles zusammen: Wir hatten mehr Zeit. In und für die Familie. Wohl auch viele Eltern für ihre Kinder. Wir hatten mehr Zeit für unsere Freunde. Ihr konntet alle treffen, aber dafür habt ihr Kontakt gehalten zu euren besten Freundinnen und Freunde. Und wir hatten auch mehr Zeit für uns. Da spreche ich gewiss für uns alle.

Heute feiern wir endlich Erstkommunion; Zeit wird´s auch! Ihr seid gut vorbereitet. Danke an eure Kommunionmütter und Sr. Agnes! Klar sind wir auch ein wenig traurig. Denn viele, die ihr gerne eingeladen hättet, können heute in der Kirche nicht mit dabei sein. Aber vielleicht später beim Essen. Oder dann, wenn wir im Herbst nochmal einen Dankgottesdienst feiern. Dann hoffentlich mit allen zusammen.

Und was ich denke: Ihr seid als Kommunionkinder in diesem Jahr ganz besonders nah dran an Jesus. Denn Eure Erstkommunion ist ja eigentlich nicht die erste Erstkommunion. Wenn wir´s genau nehmen, war die erste Erstkommunion schon vor 2000 Jahren. Damals mit Jesus. Erinnerst du dich…?

Es waren damals auch keine einfache Zeiten. Jesus wusste, was am nächsten Tag passieren wird. Und er konnte auch nicht viele Leute eingeladen. Nur seine engsten Freunde waren mit dabei dabei.

Jesus wollte sich verabschieden. Und seinen Jüngern zum Abschied was schenken. Fragt sich nur was…? Wenn Du Dich von einer Mitschülerin verabschiedest, die weg zieht, was würdest Du ihr wohl schenken zur Erinnerung?

Jesus schenkt seinen Jüngern viel mehr. Das haben wir gerade in der Lesung gehört. Er nimmt Brot und Wein. Wie er es bei jedem Abendmahl getan hat. Er betet – spricht das Dankgebet. Dann bricht er das Brot und gibt es den Jüngern. Aber diesmal sagt er dabei etwas, was er noch nie gesagt hat. Und die Jünger trauen ihren Ohren nicht: „Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“ Haben wir richtig verstanden? Du gibst uns nicht Brot, Du gibst uns Dich?! Ja, so ist es – bis heute!

Denn genau diese Worte werden wir jetzt gleich bei der Wandlung hören. Und was sich da wandelt? Genau! Brot und Wein in Fleisch und Blut Jesu. Jesus schenkt nicht was von sich. Er schenkt sich selbst. Auf die Idee wären wir nicht gekommen. Die Idee ist göttlich! Denn so leben wir nicht nur mit Jesus, er lebt in uns drin.

Das Letzte Abendmahl ist heute dein erstes Abendmahl, deine Erstkommunion. Du wirst Jesus empfangen. Und ihr alle habt euch gut überlegt, wie: wie soll ich meine Hände halten bei meiner ersten Kommunion? Wie will ich Jesus empfangen? Wie ein Kreuz, eine Schale oder –wie ein Herz? Eines soll Jesus aber heute bei allen ganz fest spüren: „Jesus, bei mir bist Du willkommen!“

„Du in mir und ich in Dir.“ Und weil ihr heute alle Jesus empfangt, merkt ihr, dass ihr auch miteinander verbunden seid. Wir gehören zusammen zu Jesus und wir halten auch zusammen mit ihm.

Da kann dann viel kommen im Leben. Wenn die Freundschaft mit Jesus hält, hast du einen Schatz gefunden für´s Leben. Papst Benedikt, der ist schon 93 Jahre alt, hat einmal gesagt: „Ich habe in der Erstkommunion meine lebenslange Freundschaft mit Jesus geschlossen.“ Das wünsch´ ich euch Kommunionkindern auch. Amen.

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