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Mariae Himmelfahrt – Ein Hochfest des Glaubens.

Mariae Himmelfahrt – Ein Hochfest des Glaubens.

Was fangen wir damit an?
Haben wir hier ein Glück! Schließlich ist Mariae Himmelfahrt nur in den mehrheitlich katholischen Gegenden Bayerns gesetzlicher Feiertag, in den andern nicht. Die einen haben dadurch einen Tag zum Shoppen und kaufen ein, und die anderen halten die Shops zum Einkaufen offen. Und alle sind´s zufrieden. Aber ist das wirklich alles? In diesem Jahr werden alle gleich behandelt. Das Hochfest fällt heuer ja auf einen Sonntag. Zeit zum Nachdenken also – und zwar für alle. Und es geht heute um viel: Um Gott und den Menschen, um Himmel und Erde und um unser Überleben. Es geht also um nicht weniger als ums Ganze!

Gott geht´s um den ganzen Menschen
Erst einmal dürfen wir uns darüber freuen, dass Gott in Jesus Christus leibhaftig Mensch geworden ist. Das haben viele Menschen nicht verstanden, nicht verstehen wollen. Und nicht wenige haben sich dagegen gewehrt. Gott bleibt doch Gott. Himmelhoch erhaben. Von Gott darf man sich nicht einmal ein Bild machen. Und die frommen Juden wagten vor Ehrfurcht nicht einmal den Namen „Jahwe“ in den Mund zu nehmen.

Aber Gott hat sich anders entschieden. Gott geht es ganz um den Menschen. Darum geht er auch auf´s Ganze und wird wirklich ganz Mensch. Gott steckt sich in unsere Haut! Das ist das Unglaubliche, was wir Christen glauben. Wir werden es gleich im Credo miteinander bekennen: „Für uns und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen und hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria.“

Der Mensch ist empfänglich für Gott
Wir dürfen Gott empfangen. An dieser Stelle wird Maria für uns so wichtig. Maria war empfänglich für Gott, offen für die Botschaft des Himmels. „Mir geschehe, wie du gesagt hast.“  Auf diese Antwort hatte Gott gehofft. Maria hat sie gegeben. Darum ist Maria ein großes Vorbild im Glauben. In ihrem Glauben, in ihrem Vorschuss an Gottvertrauen. „Selig bist du, weil du geglaubt hast!“, ruft Elisabeth Maria zu – „und das Wort ist Fleisch geworden!“

Spätestens jetzt sind wir auch schon bei uns angelangt. Denn darum geht es ja Gott auch hier und jetzt – bei jedem von uns. Dass Gott einen Zugang findet zu uns. Dass wir empfänglich sind für ihn. „Wer´s glaubt, wird selig!“ Das dürfen wir uns von Jesus gesagt sein lassen: „Selig, die das Wort Gottes hören und es befolgen.“ Darum geht´s also: dass wir selig werden – und nicht ums Geschäft!

Was für eine Zukunft!
Und dann dürfen wir heute auch einen Blick in unsere Zukunft tun. Welche Zukunftsperspektiven haben wir wirklich? Welche Lebenserwartung erwartet uns? Wir sollten unsere Zukunftsperspektive nicht von Wirtschaftsprognosen abhängig machen. Und unsere Lebenserwartung bemisst sich nicht bloß in (noch) verbleibenden Jahren. So gesehen wären wir irgendwann wirklich am Ende und dann auch für immer tot. Das heutige Fest will uns gewinnen für den Himmel, für die Vollendung. Der steht uns offen, wenn wir das Unvergängliche mehr lieben als das Vergängliche.

Ist das nicht auch eine Einladung an „Mariae Himmelfahrt“? Über den Himmel nachzudenken, uns den Himmel vorzustellen, uns den Himmel auszumalen. Und uns auf den Himmel zu freuen! Jesus will uns für den Himmel gewinnen. In Jesus „himmelt“ Gott uns Menschen an! Und die Legende berichtet: als die Apostel den Sarg der Gottesmutter öffneten, hat es geduftet von Blumen und Kräutern, die sie darin erblickten. Einen Leichnam aber sahen sie nicht…

Ja, auch das ist heute ein Grund zum Feiern. Wir werden am Ende nicht tot sein und auch nicht irgendwo herumgeistern… „Ich sterbe nicht, ich trete ein ins Leben“, wusste die Hl. Therese von Lisieux. Für Menschen, die an die Auferstehung glauben, gibt es kein Lebensende. Wir erwarten ein Über-Leben. Ein Leben in der Fülle der Vollendung. Und das mit Leib und Seele.

Wer´s glaubt wird selig. Maria hat´s geglaubt. Ihre Aufnahme in den Himmel ist die eigentliche Zukunftsperspektive unseres Glaubens. Verbinden wir uns heute bewusst mit all den vielen, die uns schon vorausgegangen sind. Wie mag es ihnen gehen, vollendet an Leib und Seele?  Denn auch das feiern wir heute: Dass wir am Ende mit Leib und Seele vollendet werden. Davon kann man nur träumen. Und daran glauben, dass dieser Traum für Maria als Erstvollendete schon ganz in Erfüllung gegangen ist. Mit Leib und Seele. Es geht nicht immer nur ums Geschäft. Wir sind nicht so arm dran. Es geht vielmehr um den Himmel. Und den kann man sich nicht kaufen. Den Himmel gibt´s nur geschenkt. Gott sei Dank!

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