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Bewegung tut gut

Bewegung tut gut
Bewegung ist Leben. Leben in Bewegung. Und das schon vor der Geburt. Kinder bewegen sich schon im Mutterleib. Spürbar wächst Leben heran. Und dann auf die Welt gekommen: Ein kraftvoller Schrei und los geht´s! Der Mensch in Bewegung. Fatschenkinder werden noch heute in manchen Ländern noch bis zum Kopf gewickelt, damit sie Ruhe geben. Aber das tut ihn nicht gut. Kinder wollen sich bewegen, strampeln, stehen, gehen und dann wollen sie auch Laufen lernen. Wenn man Kinder ruhigstellt, können sie sich nicht gut entwickeln, denn motorische Bewegung bahnt die geistige Entwicklung. Und hält uns körperlich und geistig fit. Bis ins hohe Alter. Wer rastet, der rostet…

Bewegung ist Leben. Leben in Bewegung! Wenn mir mal nichts Rechtes einfallen will, innerlich nichts läuft, dann bleibe ich nicht sitzen, sondern stehe auf uns beginne zu gehen. Im Gehen kommt so manches in Gang. Und nach dem Laufen läuft so manches viel besser… Wann haben Sie sich das letzte Mal so richtig bewegt? Und wie ist es Ihnen danach gegangen? Besser?

Bewegung hält nicht nur beweglich, sondern auch innerlich, geistig und auch geistlich. Ja, auch im Glauben kommt es darauf an, dass wir in Bewegung bleiben. Das II. Vatikanische Konzil sprich darum von der Kirche als „pilgerndem Gottesvolk“. Ein schönes Bild. Menschen die pilgern, haben ein Ziel vor Augen und brechen erwartungsvoll auf. Auch der Weg in die Kirche ist ja auch so ein Aufbruch. Sie hätten auch zu Hause sitzen bleiben können…

Maria und Elisabeth
Das Evangelium zum IV. Advent ist voller Bewegung: Da macht sich eine Frau auf den Weg, die vor Kurzem noch ergriffen war von Furcht – Ehrfurcht. „Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen – einen Sohn wirst du gebären.“ Aus anfänglicher Ergriffenheit, einem kurzen Innehalten, erwächst aber schon bald viel gute Hoffnung. Und mit ihrer guten Hoffnung bleibt Maria nicht bei sich. Gute Hoffnung lässt Menschen gerne aufbrechen… Maria macht sich auf den Weg. Ja, Maria eilt zu Elisabeth. Elisabeth läuft ihr entgegen. Zwei Menschen in Bewegung kommen in Begegnung. Und das Kind? Es hüpfte vor Freude in ihrem Leib! Freude ist wohl die schönste Regung, deren das menschliche Herz fähig ist.

Nicht nur äußerlich sind da zwei Menschen in Bewegung, sondern auch innerlich. Durch und durch. Gute Hoffnung lässt das Leben ja vor allem innerlich aufbrechen. Wo Menschen mit guter Hoffnung erfüllt sind, da wächst Leben neu heran. Und Freude öffnet das Herz, lässt es höher schlagen…!

Glaube bringt in Bewegung
Unser Glaube steckt voller Bewegung. Vor Weihnachten wird es besonders spürbar. Gott sucht den Weg zu uns Menschen. Er kommt herunter. Das Geheimnis der Menschwerdung offenbart eine unglaubliche Beweglichkeit Gottes, die nur in aller Liebe möglich ist.

Und auch Jesus ist immer in Bewegung. Er geht auf Menschen zu, kommt ihnen entgegen. Ruft sie in seine Nachfolge. Geht voran. Geht ans Kreuz und wird auferstehen. Schließlich kehrt er heim zum Vater. Und wir erwarten, dass er wiederkommt. Glauben heißt unterwegs sein. In den Spuren Jesu, unterwegs sein mit ihm. Glaube bringt in Bewegung, er will uns voranbringen, uns im Leben weiterentwickeln. Glauben lernt man im Gehen. Und unser Glaube steckt innerlich voller Bewegung.

Welche Wege bin ich im Glauben schon gegangen? Wie hat sich mein Glaube entwickelt? Wie hat mich mein Glaube innerlich bewegt? Wo hat er mir geholfen und wie mich vorangebracht?

Adventlich leben
Der Advent ist mehr als nur eine Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Advent ist eine Lebenseinstellung, die unser Leben anregt und innerlich in Bewegung bringt. Erwartungsfroh, hoffnungsvoll und mit viel aufmerksamer Vorfreude auf die Fülle des Lebens. Es sind wunderschöne Schwungfedern, die unsere Seele anregen und unser Leben voranbringen. Wir wissen in diesen Zeiten wohl alle, wie not uns Hoffnung und Freude tun. Lassen wir uns an Weihnachten damit beschenken. Amen.

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