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Im Glauben wachsen

Im Glauben wachsen
Gedanken zum Fest der Taufe des Herrn

Vor etwas mehr als zwei Wochen haben wir Weihnachten gefeiert. Viele haben nach dem Kind geschaut in den vergangenen 15 Tagen… Das Kind ist etwas gewachsen. Das ist erfreulich nach dieser schweren Geburt. Und nun, was bleibt von Weihnachten? Wenn die Hirten wieder bei ihren Herden sind… Die Weisen auf ihrem Weg heim in ihr Land? Wenn die Christbäume abgeräumt sind und die Krippen feinsäuberlich verpackt…?

Was haben die Hirten mitgenommen, was die Weisen, was wir…? Maria und Josef haben das Kind mitgenommen. Um dieses Neugeborene muss man sich schließlich kümmern. Sonst verkümmert es.

Maria und Josef haben sich um Jesus gekümmert. Ihm ihre Zuwendung geschenkt, und Geborgenheit und Liebe. In drei Wochen -40 Tage nach der Geburt- werden sie Jesus in den Tempel bringen, um Gott für ihr Kind zu danken.

Matthäus berichtet, dass die junge Familie bald auf der Flucht sein wird. König Herodes will dem Kind Böses. Aber Jesus bleibt unversehrt. Er wächst in Nazareth auf. Lernt einen Beruf. Lange Zeit werden wir von ihm nichts mehr hören…

Am Ende aber ist das Kind groß geworden. Danken wir heute ruhig einmal Maria und Josef, dass sie Jesus ihre ganze Liebe geschenkt und ihn so gut erzogen haben. Und danken wir allen Eltern, die sich heute gut um unsere Kinder kümmern und dafür sorgen, dass sie gut hineinwachsen können ins Leben…!

Und dann sehen wir Jesus mit etwa 30 Jahren wieder. Mitten unter den Menschen. Die Menschen kennen ihn noch nicht. Wohl keiner von ihnen wird an seiner Krippe gestanden haben. Alle aber stehen sie draußen am Jordan. Sie wollen sich taufen lassen. Sie wollen umkehren zu Gott. Dazu tauft Johannes – mit Wasser. Wasser reinigt und belebt. Das wollen sie alle offenbar, rein werden und lebendig. Jesus steigt mit ihnen in den Jordan. Lässt sich untertauchen. Noch völlig unerkannt und unbekannt tut er es. Und als er auftaucht, öffnet sich der Himmel und die Stimme seines Vaters sagt zu ihm: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich mein Wohlgefallen.“

Diesen Augenblick der Beglaubigung wird Jesus nie vergessen haben. Er hat Jesus in seiner Sendung bekräftigt. Gott steht zu mir. Gott geht mit mir zu den Menschen. So konnte Jesus den Menschen Gott nahebringen.

Jesus ist mitten unter den Menschen. Und er wird in den kommenden drei Jahren immer bei ihnen bleiben. Er wird zu den Armen gehen, Kranke heilen, Trauernde trösten. Und die Menschen werden spüren: Gott ist mit uns. Das war ja auch das Anliegen der Menschwerdung. Immanuel bedeutet nichts anderes als dies: „Gott ist mit uns.“

Denken wir heute, am Fest der Taufe des Herrn, aber auch an uns. Wo stand eigentlich unsere Wiege? Wo sind wir eigentlich geboren? Wer hat uns in die Arme genommen und ins Herz geschlossen? Wer hat uns geholfen, größer zu werden?

Und sind nicht auch wir einmal getauft worden! Nicht am Jordan, sondern in einer Kirche und sei es –wie früher in der Kapelle der Entbindungsklinik. Getragen von unseren Paten hat Gott auch uns zugesagt: „Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter. Du bist mein geliebtes Kind. An dir habe ich mein Wohlgefallen. Ich mag dich. Du gehörst zu mir.“

Wir können uns daran wohl nicht mehr erinnern.  Aber das Wasser der Taufe, wir haben es alle zu spüren bekommen. Frisch und lebendig. Eingetaucht in Gott, aufgetaucht als Christ. Seit unserer Taufe sind wir Christen. Das Kreuzzeichen am Beginn des Gottesdienstes erinnert uns daran: „Ich bin ein Christ.“

Die meisten sind als Kinder getauft worden.  Vielleicht waren wir auch nicht viel größer als dieses Kind. Aber wir sind größer geworden. Jesus ist gewachsen – in uns und wir mit ihm – hinein in ein Leben aus dem Glauben. Das sollte uns nie selbstverständlich werden, sondern Grund zur Dankbarkeit bleiben. Was wären wir ohne Gott? Was täten wir ohne ihn, Jesus Christus…? Er steht zu uns. Er geht mit uns. Er komme uns mit seinem Segen entgegen am Beginn dieses neuen Jahres. Amen.

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