Grund zur Freude!
Grund zur Freude!
Gedanken zum 3. Adventsonntag
Wenn er aber kommt…? Dann laufen wir davon! Und wir wissen auch, vor wem. Denn viele kennen das Spiel noch aus ihrer Kindheit. „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann? Wenn er aber kommt? Dann laufen wir davon!“
Reden wir jetzt nicht von so machen Straßenwechseln, wenn Hochwürden zu sehen war, vor dem man einen Knicks zu machen und auf „Gelobt sei Jesus Christus“ mit „in Ewigkeit, Amen!“ zu antworten hatte… Nette Erinnerungen. Aber kein Grund, sich zu fürchten. Die Zeiten haben sich bekanntlich geändert…
Freilich gibt es durchaus Gründe, manchmal auch furchtsam zu sein. Das erhöht die Achtsamkeit und macht vorsichtig. Angst kann freilich auch lähmen!
Aber reden wir heute mal von ganz was anderem. Und das aus gutem Grund. Wir feiern den schließlich 3. Advent und der heißt auf gut Lateinisch: „Gaudete“. Und das heißt für uns auf gut Deutsch: „Freut euch!“ Darum heute auch ein rosa Messgewand, das das Violett der Buße schon mal aufbricht in weihnachtlichem Licht.
„Freut euch!“ Das ist leicht dahingesagt… Nur kann man Freude nicht so einfach verordnen. Die Freude braucht immer einen guten Grund. Es muss einen „Grund zur Freude“ geben, sonst kann man sich nicht wirklich freuen…. Und wir haben Grund zur Freude im Advent. Nicht nur einen, sondern gleicht drei gute Gründe:
Der erste Grund ist nicht die Vorfreude auf Weihnachten, sondern die Nachfreude, dass Jesus geboren wurde. „Christ, der Retter, ist da!“, werden wir auch heuer wieder singen am Ende der Christmette, im Jahr 2023 nach Christi Geburt. Ja, er, der Retter, ist da! Das ist der Grund zu echter Nachfreude! Die kommt leider oftmals viel zu kurz. Freuen wir uns darum umso mehr, dass wir bereits erlöst sind. Die Menschwerdung Gottes ist kein Machwerk des Menschen. Sondern ein Geschenk des Himmels…
Zur Nachfreude kommt dann freilich auch die Vorfreude. Darüber, dass unser Leben, dass die Welt am Ende nicht ins Leere läuft. Advent ist die Nachfreude über das erste Kommen des Herrn und zugleich Vorfreude auf seine Wiederkunft. In der vierten Strophe unseres Wegliedes durch den Advent singen wir genau davon: „Gott selber wird kommen, er zögert nicht. Auf, auf, ihr Herzen, und werdet licht!“
Und der dritte Grund zur Freude liegt ganz einfach daran, dass der Herr immer und immer wieder kommt, zu denen, die ihn erwarten. Die sein Kommen ersehnen, ihn darum bitten und empfänglich sind für ihn. „Jesus, du bist bei mir willkommen. Ein gebetener Gast!“ In jedem Gedanken, in jedem Gebet, in jeder Heiligen Messe, bei jeder Heiligen Kommunion kann er kommen; und er will auch kommen, wenn wir es wollen. „Machet dem Herrn die Wege bereit!“
„Advent“ heißt bekanntlich „Ankunft“. Wer gekommen ist, der, der wiederkommen wird und der ankommen will, wenn wir ihn wollen: Jesus Christus, unser Herr. Freilich nicht als Überraschungsgast. Wir wollen ihn als gebetenen Gast willkommen heißen.
Manchmal haben wir ja Angst, wenn plötzlich einer vor der Tür steht, mit dem man nicht gerechnet hat. Man wollte vorher noch aufräumen, ist vielleicht gar nicht vorbereitet. Aber genau dafür ist die Zeit des Advents wie geschaffen. Als Zeit der Vorbereitung in aller Freude.
Im ersten Thessalonicherbrief haben wir soeben einen Aufruf zur Freude vernommen: „Freut euch zu jeder Zeit!“
Folgen wir diesem Ruf, gerade jetzt im Advent. Wir wissen doch alle, wie sehr Freude guttut und Mut macht zum Guten. Kraft durch Freude. So sehr Angst lähmen kann, so sehr treibt Freude an. Wie sagt es Paulus: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ Halten wir uns an den Advent. Der Advent hält uns – in der Freude! Amen.