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Ein Grund zum Feiern -Fronleichnam!

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Ein Grund zum Feiern -Fronleichnam!

Eines muss man uns Katholiken schon lassen: Wir Katholiken können feiern. Und das ist gut so. Ob Weihnachten ist, Ostern oder Erntedank, Mariae Himmelfahrt oder Allerheiligen. Alles wird schön und in besonderer Weise gefeiert. Ein wahrer Reichtum an Traditionen und Brauchtum hat sich um unsere Feste im Kirchenjahr gebildet. Es sind Hochfeste des Glaubens. Echt „fromme Events“. Was für ein prächtiger Rahmen gerade auch heute an Fronleichnam. Den wir heute alle vermissen. Schließlich kommen die „Stäbla“ nur an diesem Tag zum Einsatz, um der „Himmel“ auch.

Katholiken können feiern. Und vor allem, sie wissen auch warum! Wir haben immer einen guten Grund! Denn unsere Feste verdanken wir unserem Glauben. Seien wir gottfroh, dass wir glauben können. Gewiss, die anderen feiern auch: Weihnachten, Ostern… Aber wissen die eigentlich noch warum? Hauptsache es wird gefeiert. Das erscheint mir so wie ein kostbarer Rahmen, der gewiss schön poliert wird. Aber darüber scheint mehr und mehr vergessen, dass es beim Rahmen vor allem um´s Bild geht. Und der Rahmen muss zum Bild passen. Manchmal hat man den Eindruck: Je weniger Inhalt, desto aufwendiger der Rahmen. Viel drumherum, aber wer oder was steckt eigentlich dahinter?

Worum es den Festen geht, ist kein Geheimnis. Weihnachten geht es um die Menschwerdung: „Mach´s wie Gott, werde Mensch!“ An Ostern um die Auferstehung: „Jesus lebt, mit ihm auch ich!“ An Pfingsten um den Geist: Glaubensbegeisterung. Ernte-Dank ist klar und Mariae Himmelfahrt eigentlich auch: „Mensch, vergiss den Himmel nicht! Du bist nicht bloß Erdenbürger, deine Heimat ist im Himmel.“ Und Allerheiligen ist ein verlockendes Fest, das zeigt, wie Menschen es geschafft haben, in den Himmel zu kommen. Die Botschaft der Feste ist also sonnenklar. Der Glaube macht es uns nicht schwer zu verstehen, warum wir was wie feiern.

Ein Problem freilich ist, wenn es nur noch um den Rahmen geht. Oder noch schlimmer. Wenn das Bild aus dem Rahmen fällt und am Ende gar nichts mehr verstanden wird – und am Ende machen alle nur noch Party. An Ostern Hasenparty und Allerheiligen ist für viele schon längst zu „Halloween“ vergeistert. Wenn man nicht ohnehin in den Urlaub fliegt – oder flieht?

Das soll uns nicht passieren. Wir wissen, was wir feiern und wählen den richtigen Rahmen aus. Fronleichnam ist ein gutes Beispiel dafür: Prächtiger geht’s nicht. Mit Recht spricht man vom „Prangertag“. Ein Tag also, der alles auffährt. Nur um eines zum Ausdruck zu bringen: Unsere Freude, dass der Herr lebendig in unserer Mitte ist. Der ganze äußere Rahmen dieses Festes weist darauf hin, dass wir eine Mitte haben. Und auf die Mitte kommt es doch an! Ein Mensch, der nicht weiß, wo seine Mitte ist, franst aus und droht sich in Äußerlichkeiten zu verlieren. Die Mitte dagegen lädt ein, sich zu konzentrieren auf das Wesentlich. Und was wäre wesentlicher, wichtiger als der Herr!

Der Herr in unserer Mitte. Und wie: In einem Lebensmittel! Das ist der Grund für unser heutiges Fest. An Fronleichnam bereiten wir dem Herrn einen prächtigen Empfang, weil wir ihn immer wieder empfangen dürfen. Ganz einfach in dem Zeichen, das er uns als Beweis seiner Liebe hinterlassen hat: Im Sakrament der Liebe Gottes: Das Brot des Lebens. „Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben.“ Und wir alle leben von diesem einen Brot in unserer Mitte. Wir alle empfangen den einen, Seinen Leib. So ist diese Mitte nicht nur die Mitte unseres Lebens, sondern auch die Mitte unserer Gemeinde. Er ist es, der uns im Innersten zusammenhält.

Nehmen wir ihn aus unserer Mitte, mag der Rahmen prächtig bleiben, aber die Mitte bleibt leer. Genau dafür will uns der prächtige Rahmen von Fronleichnam die Augen öffnen. Auf ihn in unserer Mitte, auf Jesus kommt es an. Und: er ist da, in unserer Mitte, er ist mitten unter uns!

Freilich gilt es, die Botschaft unserer Feste nicht nur zu feiern, sondern in unser Leben einzulassen. Auch dazu lädt uns Fronleichnam ein. Jedes Jahr haben wir es vor: wir gehen nach der Eucharistiefeier mit der Eucharistie gemeinsam auf die Straße. Wir demonstrieren unseren Glauben. Und prozessieren mit einer Welt, die glaubt, auf diese christliche Mitte verzichten zu können. Aber was passiert, wenn wir keine christliche Mitte mehr haben? Droht unsere Gesellschaft dann nicht auseinanderzubrechen?!

Fronleichnam ist heuer nicht ausgefallen. Obwohl wir nicht mit unserer prächtigen Monstranz nach draußen gehen. Die schönste Monstranz in den Augen Gottes ist ohnehin da drinnen, in uns drin. Und dorthin, nirgendwo sonst, will er hin. Wenn wir wollen und empfänglich sind für den Herrn. Eines ist klar: Jesus macht´s möglich. „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.“ Genau das gilt es zu feiern, heute an Fronleichnam. Amen.

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