Da hilft nur noch beten!
Da hilft nur noch beten!
Gedanken zum 7. Sonntag der Osterzeit
Da hilft nur noch Beten… – Aber hilft Beten wirklich? Und vor allem – wie hilft Beten eigentlich?
Viele von uns haben wohl schon so ihre Gebeterfahrungen gesammelt. Wie sehen sie aus? Können wir damit „zufrieden“ sein?
Der betende Jesus
Aber nicht nur wir beten, auch Jesus hat gebetet. Und wie! Das heutige Evangelium ist ein einziges Gebet. Auf Jesus hören heißt damit für uns heute: Von ihm beten lernen.
Aber wie betet Jesus eigentlich? Für gewöhnlich betet er allein. Das macht Sinn. Denn in der Einsamkeit findet er die Zweisamkeit mit Gott, seinem Vater. Sein Beten ist immer ganz persönlich. Und voller Vertrauen. Betend vertraut Jesus seinem Vater an, was ihm auf dem Herzen liegt. Natürlich hat Jesus auch seine Jünger zu beten gelehrt, sie hatten ihn darum gebeten. Und so konnte er mit ihnen beten. Und wir mit ihm. Aber heute gewährt er uns einen Einblick in sein persönliches Gebetsleben. in sein Zwiegespräch mit Gott.
Worum geht es ihm? Um uns! Jesus betet – und bittet für uns. Und darum, dass wir Gott noch mehr kennen- und lieben lernen und so das ewige Leben gewinnen. Warum? Weil wir von Gott kommen, so wie er von Gott gekommen ist. Wir gehören Gott. Ein Kirchenlied singt davon: „Herr ich bin dein Eigentum, dein ist ja mein Leben“ (GL 435). Gott hat uns Jesus zeitlebens anvertraut, damit wir genau das glauben. „Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist“ (Joh 17, 7).
Weil das so ist, kommt es letztlich allein darauf an, dass keiner verloren geht, sondern dass wir das ewige Leben erlangen durch ihn, Jesus Christus. Das ist also das große Gebetsanliegen Jesu. Jesus hat nicht um alles Mögliche gebetet. Er betet eigentlich nur um das eine – und nur für uns. Und darum, dass wir in den Himmel kommen.
Gebets-Erwartungen
Was erwarten wir vom Beten? Worum beten wir? Worum ich bete offenbart, worum es mir eigentlich geht. Unsere Erwartungen bestimmen unser Beten.
Überhaupt ist es wichtig, dass wir uns etwas vom Beten erwarten. Wer nicht erwartet, dass Beten hilft, dem kann Gott auch nicht helfen. Aber Beten hilft wirklich! Unser Fürbittbuch spricht Bände! Es kennt viele Bitten aber ebenso viele Worte des Dankes. Und ist geschrieben erwartungsvoll und voll Vertrauen.
Und es findet sich nicht alles Mögliche an Bitten. Das Fürbittbuch zeigt, worum es den Menschen wirklich geht. Und das geht schon zu Herzen. Jesus schreibt heute sein Herzensanliegen dazu: Dass keiner von denen, die Gott ihm gegeben hat -und wir alle sind ihm gegeben-, unterwegs im Leben verloren gehen.
Gebet ist ausgesprochenes Vertrauen
Und auch das haben wir gespürt: Dieses vertrauensvolle Einvernehmen Jesu im Gebet mit seinem Vater. Gebet ist bei ihm immer ausgesprochenes Gottvertrauen. Und kein Lippenbekenntnis. Beten wirkt nicht „automatisch“. So als ob ich schnell ein Gebet „einwerfen“ könnte, damit dann am Ende bitte „rauskommt“, was ich will.
Es geht viel mehr um den Vorschuss an Vertrauen, dass Gott immer noch am besten weiß, was gut für mich ist. Und ich ihm das dann auch anvertraue, weil ich es ihm zutraue..
Das bringt uns dann beim Beten auch auf andere Gedanken. Und das Gebet damit auf den Weg, der es Gott erlaubt, uns wirklich so zu verändern, wie er uns haben will. Und wir spüren mehr und mehr, dass wir eigentlich Gott gehören. Genau das war und ist auch das große Gebetsanliegen Jesu für uns.
Amen.