l

Die Sternsinger kommen!

Die Sternsinger kommen!
Gedanken zum Aussendungsgottesdienst am Hochfest der Erscheinung des Herrn

Waren die Sternsinger schon da? Irgendwie warten alle Jahre wieder so viele auf Euch. Ohne Sternsinger fehlt auch was an Weihnachten. Das ist genauso wie mit den Heiligen Drei Königen an der Krippe. Natürlich kann man die an Weihnachten noch nicht an die Krippe stellen. Aber auch sie werden noch kommen. Heute sind sie endlich da!

Auf Spurensuche
Wer waren die „Heiligen Drei Könige“ eigentlich? Könige wohl nicht und mehr als drei werden es vielleicht auch gewesen sein. Der Evangelist Lukas jedenfalls berichtet von „Magoi“ (Weisen) aus dem Osten (Lk 2,1). Vielleicht kommen sie ursprünglich aus Persien oder dem heutigen Irak?
Es waren gewiss gebildete Forscher, die auch in der Astronomie was drauf hatten. Zugleich mögen sie einer vornehmen Priesterkaste angehört haben. Bestimmt mussten sie etwas Außergewöhnliches am Himmel entdeckt haben. Gut möglich, dass es eine sogenannte „Coniunctio magna“ gewesen war, bei der Jupiter, der Planet der Könige, zusammentraf mit Saturn, dem Planeten der Juden. Eine Überlegung lag damit nahe: am Königshof in Jerusalem ist etwas im Kommen.
Darum suchen sie auch zuerst im Palast des Königs Herodes nach einer Antwort. Der aber weiß von nichts und wird misstrauisch. „Will da jemand an meine Macht?“ Herodes erfährt von seinen Schriftgelehrten, dass da was von Betlehem in den Büchern geschrieben steht. Darum schickt er die Weisen scheinheilig dorthin.  Anschließend sollten sie ihm berichten. Warum wohl…!
Die Sterndeuter bringen drei Gaben mit: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Darum hat man wohl seit dem 6. Jahrhundert auch auf drei Könige getippt. Und die Gaben selbst waren auch kostbar, geradezu königlich. Die bittere Myrrhe ist übrigens ein sehr wirksames Heilmittel. Schon bald heben die Menschen verstanden, dass dieses Geschenk schon das schmerzhafte, aber am Ende so heilsame Leiden Jesu am Kreuz vorausahnt. Das Jesuskind trennen vom Kreuz gerade einmal 33 Lebensjahre.

Was für eine Erscheinung
Die Sterndeuter haben die Christen schon immer fasziniert. Das Morgenland mit seinen geheimnisvollen Schätzen. Man malte sich alles farbig aus, nannte sie Kaspar, Melchior und Balthasar und teilte sie den drei damals bekannten Erdteilen zu. Kaspar verkörpert übrigens Afrika. Was für eine Erscheinung!
Aber viel wichtiger als all das ist die eigentliche Botschaft des heutigen Festes: Gott ist nicht nur für einige wenige Mensch geworden, sondern ist der ganzen Welt erschienen. Darum heißt das heutige Hochfest auch „Erscheinung des Herrn“. Und auch das dürfen wir sehen: die Krippe versammelt alle Menschen guten Willens. Sie alle fallen auf die Knie und beten das Kind an. Aug in Aug auf Herzenshöhe. An der Krippe gibt es keine Unterschiede. Das Kind macht den Unterschied. Und auf einmal sind alle Menschen gleich! Das ist eine Machtdemonstration der Liebe, die die Herzen der Menschen an sich ziehen will. Und mitgenommen haben alle, die an der Krippe waren einen tiefen inneren Frieden. Die Sterndeuter machen wohlweislich einen weiten Bogen um Herodes. Aber die Begegnung mit dem Kind, die nehmen im Herzen mit heim.

Danke für Weihnachten!
All das schlägt die Brücke zu Euch, unseren Sternsingern. Ihr dürft an Weihnachten wirklich nicht fehlen. Schön, dass Ihr Euch in den Ferien Zeit für Jesus nehmt und Euch auf den Weg macht. Ihr seid heute seine Botschafter! Ihr bringt die Botschaft von Weihnachten unter die Leute. Der Segensspruch an den Eingängen erinnert ein ganzes Jahr daran: „Christus segne dieses Haus.“
Und ihr sammelt Geschenke. Nicht für Euch, sondern Spenden, die heute an die Krippen der Welt gebracht werden, die so ärmlich sind wie die Krippe damals in Betlehem. Und Ihr seid viele! 300 000 Sternsinger machen sich auf den Weg. Das ist die größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder weltweit! Und es lohnt sich. Weil es euch wieder Freude macht, Gutes zu tun. Und weil am Ende auch viel Gutes dabei herauskommt. Um die 70 Millionen Euro werden wohl wieder zusammenkommen. Und die kommen in fast 2000 Einzelprojekten Kindern in über 110 Ländern zugute.
Jedes Jahr gibt es auch ein Partnerland. Diesmal ist es der Libanon. Und das aus gutem Grund. Der Libanon ist ein kleines Land. Nicht größer als Bayerisch-Schaben. Hat aber fast 7 Millionen Einwohner. Darunter sind 3.3 Millionen Flüchtlinge, die auf Unterstützung angewiesen sind. In der Bekaaebene leben Flüchtlingsfamilien zum Teil schon über acht Jahre lang. Ungezählte Kinder wurden dort geboren. Viele konnten bislang keine Schule besuchen. Dagegen tut Ihr was. Denn Spenden aus der diesjährigen Sternsingeraktion kommen den Flüchtlingskindern im Libanon zugute. Vielen wird dadurch ermöglicht, in die Schule zu gehen. Hoffentlich können sie bald zurück in ihre Heimat und mithelfen wieder aufzubauen, was durch den Bürgerkrieg zerstört worden ist. Das Motto der diesjährigen Sternsingeraktion lautet darum auch: „Friede im Libanon und weltweit“.
Jesus hat einmal gesagt: „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Damit ist die Sternsingeraktion eine echte Geschenkaktion zu Weihnachten von Kindern für Kinder, für das Kind von Betlehem. So hat sich Jesus Weihnachten heute bestimmt gewünscht.

Share