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Eine Kurzpredigt – klar und deutlich

Eine Kurzpredigt – klar und deutlich
Gedanken zum 5. Sonntag im Jahreskreis

Was sagen Sie zu dieser Predigt? Der Sonntagsprediger ist ja nicht der jeweilige Ortspfarrer, sondern Jesus. Ich hab´ extra mal nachgezählt: Ganze sechs Sätze umfasst seine heutige Predigt. Eine echte Kurzpredigt! Wer so was fertigbringt, der bringt es auf den Punkt. Mit starken Bildern, die man sich leicht merken kann und auch gut merken sollte.
Reden wir also nicht viel drum rum. Es geht um Salz und Licht. Wieviel Dunkel das Licht einer Kerze erhellen kann, wissen wir alle. Wie wenig Salz salzt wohl auch. Und beides brauchen wir: Ohne Licht bleibt es dunkel. Ohne Salz schmeckt´s fad und langweilig.

Wie wir wissen ist Jesus weder Koch noch Elektriker. Der Sohn Gottes gibt uns mit dem Licht und dem Salz zwei Gebrauchsanweisungen für einen lebendigen Glauben. Den Glauben gilt es erst einmal selbst anzunehmen. Denn er ist das Licht der Welt (vgl. Joh 8, 12 ). Wenn sein Lebenslicht in uns brennt, dann strahlen wir es aus. Und genau das will Jesus auch: „Ihr seid das Licht der Welt!“ Das Licht sollen wir ja nicht unter den Scheffel stellen.

Licht vom Licht. Wie wir damit umgehen, was wir daraus machen, es liegt bei uns. „Meinen Frieden gebe ich euch“ (Joh 14, 27). Geben wir das Licht des Friedens entschlossen weiter. „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe“ (Joh 13, 34). Wie weit sich seine Liebe heute ausleben kann, liegt an uns. Und auch die Werke der Barmherzigkeit wollen uns auf den Geschmack bringen an einer besseren Welt (vgl. Mt 25, 35-40). Wir sind das ist Salz der Erde.

Wir sind das Salz der Erde und Licht für die Welt. Was für eine Berufung! Als Christen dürfen wir die Menschen freilich nicht blenden, ihr Leben nicht versalzen, also bitte nichts übertreiben. Aber darum geht es schon: dass wir Klarheit bringen in das Zwielicht der Welt und neugierig machen auf ein Leben aus dem Glauben, das anders schmeckt und nie langweilig oder belanglos wird.

Salz und Licht. Das sind starke Zeichen für einen lebendigen Glauben. Aber woran glauben wir denn eigentlich? Paulus sagt es klar und deutlich. Ganze vier Sätze braucht er dazu in der heutigen Lesung. Ihm geht es allein darum, nichts anderes zu verkündigen „außer Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten“ (1 Kor 2,2). Das ist für ihn mehr als alles! Damit wir uns nicht „volllabern“ lassen, sondern hinschauen auf Ihn. Und uns aus seiner Hingabe am Kreuz Kraft holen für ein Leben, das hingebungsvoll Gott und die Menschen liebt, wie Jesus Christus uns geliebt hat.

Nun war meine Predigt wieder mal länger als die von Jesus. Aber doch kürzer als sonst. Somit bleibt Zeit, noch einmal nachzudenken und nachzudanken über das, was Jesus uns allen zutraut: Ihr seid das Salz der Erde! Ihr seid das Licht der Welt!

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