Gedanken zum Vorstellungsgottesdienst der Kommunionkinder
Gedanken zum Vorstellungsgottesdienst der Kommunionkinder
Evangelium Mk 10, 46-52
Jesus liegt nicht mehr in der Krippe!
Heute ist der letzte Tag der Weihnachtszeit. Wir schauen nochmal nach dem Kind in der Krippe. Morgen wird die Krippe abgebaut. Und dann? Was machen wir mit dem Jesuskind? Am besten das, was die Menschen damals auch getan haben. Sie haben Jesus aus der Krippe herausgeholt und dafür gesorgt, dass er groß werden kann. Gott sei Dank ist das Maria und Josef auch gelungen!
An Weihnachten haben wir Jesu Geburtstag gefeiert. Heute feiern wir die Taufe des Herrn. Und machen damit einen großen Sprung. Denn Jesus ist nicht wie die allermeisten von uns als kleines Kind getauft worden, sondern mit 30 Jahren. Eigentlich musste er ja gar nicht getauft werden. Denn Jesus ist ja schon Christ. Er ist Jesus der Christus. Aber Jesus wollte für sich keine Ausnahme. Wie so viele andere stellt auch er sich an, um von Johannes im Jordan getauft zu werden. Und danach beglaubigt ihn Gott vom Himmel her: iommel her: „Dies ist mein geliebter Sohn!“ Gott glaubt an Jesus. Darauf kommt es an. Und dann ist es auch wirklich losgegangen. Viele Menschen werden ihn sehen. Aber vor allem: Jesus schaut auf sie.
Jesus öffnet die Augen
Aber jetzt schließen wir mal die Augen! Und auf einmal sehen wir nichts mehr. Für einen Augenblick zumindest sind wir blind. Nichts mehr sehen können, das war das Schicksal des Bartimäus. Und das hat ihn zu dem Bettler gemacht, der in Jericho an der Straße saß.
Natürlich konnte er besser hören als alle anderen. Darum war er wohl der Erste, der gehört hat, dass Jesus kommt. Aber sehen konnte er ihn nicht. Dafür wollte Jesus den Bartimäus sehen. Und Jesus fragt ihn: „Was soll ich dir tun?“ Na klar: „Rabbuni, ich möchte wieder sehen können“, bricht es aus dem armen Bartimäus heraus. Ich spüre Verzweiflung aber noch mehr Vertrauen. „Wenn mir einer helfen kann, dann doch Du!“ Und Jesus öffnet ihm die Augen. „Dein Glaube hat dir geholfen“, sagt ihm Jesus noch.
Augen auf! Wenn ich mir überlege, was wir am Tag so alles anschauen, wo wir reinschauen? Ins Schulbuch, ins Smartphone, in den Fernseher, die Zeitung. Aber es gibt noch was viel Wichtigeres und viel Interessanteres: Und das sind unsere Augen. Meine beiden Augen, mit denen ich sehen kann. In die ich sehen kann! Warum nicht: Ich schau mir mal echt tief in die Augen. Und nehm´ mir genau dafür Zeit vor dem Spiegel.
Aber noch viel schöner ist ein anderer Spiegel. Es sind die Augen eines Menschen, der mir in die Augen schaut. Der schönste Spiegel, in den wir schauen, sind immer noch die Augen der Menschen, die uns lieben.
„Lass dich mal anschauen!“ Wenn das jemand zu uns sagt, dann dürfen wir uns freuen. Denn da will einer wissen, wie´s mir geht, weil er mich mag. Die Mama und der Papa, die Oma und der Opa. Die beste Freundin, der beste Freund darf das auch. „Komm, lass dich mal anschauen!“
Jesus hat den Bartimäus auch gesehen. Ihm in die Augen geschaut. Zunächst war Bartimäus noch blind, dann aber konnte er sehen. Was mag Bartimäus wohl empfunden haben, als er seine Augen öffnet und in diesem Augenblick Jesus in die Augen schaut!
Im Schauen auf Dein Antlitz
Ja, seine Augen gibt es auch; die Augen von Jesus! In unserer Wallfahrtskirche können wir das unglaublich gut: Auf Jesus schauen, ihm in die Augen. Und ich sehe: Seine Augen sind weit offen. Er schaut uns nicht einfach zu. Er schaut uns wirklich an. Er schaut auf uns. Und ich mag seinen Blick. Er strahlt so viel Ruhe aus. Jesus, Du kennst mich. Du weißt, wie´s mir geht, wie´s um mich steht. Jesus kann ich lang in die Augen schauen. Er blickt tief hinein in mein Herz. Und wenn ich ihn anschaue, dann sehe ich mich auch selbst besser. Worauf es ankommt, was wirklich wichtig ist, richtig gut. Einfach da sein bei Jesus, auf ihn schauen, und ihn schauen lassen auf mich. Das wirkt Wunder. Bartimäus war wie verwandelt. Und er folgte Jesus auf seinem Weg. Ein Augenblick der alles verwandelt! Und wir können auch versuchen, mit seinen Augen zu sehen. Jesus, worauf kommt es Dir an? Wie siehst Du die Sache?
Das sagt uns auch Jesus: Komm Luca, komm Kayly, lass sich mal anschau´n. Jesus hat ein Auge auf dich geworfen, weil er Dich mag, weil er Dich lieb hat. Und ein liebevoller Blick, der öffnet immer die Augen genau dort, wo wir am meisten erkennen: Die Augen unseres Herzens.
Es gibt da ein Lied, das wir jetzt lernen. Manche von unseren Kirchenbesuchern kennen es schon. Wir singen es immer wieder, wenn wir auf Jesus schauen. Dann nämlich, wenn wir ihn in unserer Mitte sehen, den Leib Christi. Das aber erkennt man nur mit den Augen des Herzens. Und darum üben wir jetzt auch ein Lied, das viel bewirkt: „Im Schauen auf dein Antlitz, da werden wir verwandelt in Dein Bild.“
Das Antlitz Jesu, seinen Augen-Blick wollen wir mitnehmen auf dem Weg der Vorbereitung mit unseren Erstkommunionkindern. Ein kleines Kästchen ist dabei unser Gebetsschatz. Wenn wir es öffnen, erblicken wir Jesus und unsere Kommunionkinder. Und wenn ich Jesus genau in die Augen schaue, dann erkenne ich auch mich. Kleine Gebetszettel können wir herausholen und unsere Kommunionkinder ins Gebet nehmen.
Herr Jesus Christus,
Wir schauen auf Dich und Du schaust auf uns.
Gemeinsam können wir am besten erkennen, worum es wirklich geht im Leben. Dafür danken wir Dir und bitten Dich:
Jesus, Deine Augen sehen mitten hinein in unser Herz. Lass auch uns mit dem Herzen sehen, was gut ist, und es mit Deiner Hilfe dann auch tun.
Jesus, wir dürfen Dir nicht nur in die Augen schauen.
Bei unserer Erstkommunion dürfen wir Dich auch empfangen.
Auf diesen Augenblick wollen wir uns gut vorbereiten.
Herr, Jesus Christus, lass uns im Blick auf Dich immer wieder zu innerer Konzentration finden, die unserem Dasein sicheren Halt und glaubwürdige Orientierung schenkt.
Herr Jesus Christus, Der Glaube ist ein Schatz fürs Leben. Lass uns immer wieder aus dem Gebet Vertrauen schöpfen und unsere Kommunionkinder in unserem Beten spürbar begleiten.
Herr Jesus Christus, in Dir ist Gott sichtbar Mensch geworden in unserer Welt. Damit bist Du der beste Wegweiser in unserem Leben. Dafür danken wir Dir.
Amen.