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Pfingsten zum zweiten…

Pfingsten zum zweiten…
Gedanken am Pfingstmontag

Der zweite Feiertag schenkt uns heute Zeit, Pfingsten noch einmal nachzugehen. Gestern haben wir gesehen: Warum eigentlich Pfingsten? Darum: Jesus will nach seiner Himmelfahrt vom Vater, sozusagen „von Hause aus“ – mit uns in Verbindung bleiben.

Dafür legt er eine „Live-Schaltung“ mit Hilfe des Heiligen Geistes. Seit unserer Taufe im Wasser und im Heiligen Geist sind wir mit ihm verbunden. Und Kraft unserer Firmung „auf Sendung“.

Und wie wirkt der Geist? Jesus nennt den Geist einen „Beistand“, der uns in die volle Wahrheit einführen wird (vgl. Joh 16, 7.13). Mit dem Heiligen Geist bekommen wir also Kraft und Stärke und wir verstehen in Wahrheit besser: Gott und die Welt und uns selbst.

Sein Geist ist ein Geist, der zusammenführt, und das bei aller Vielfalt der Gaben, die der Geist verleiht. Welche Gaben verdanke ich dem Heiligen Geist ganz besonders…?

Der Geist weht, wo er will. Wenn wir wollen. Wenn wir dagegen „auf der Leitung“ stehen, hilft alles nichts. Wenn wir aber offen sind für den Geist, kann es sehr wohl geschehen, dass er uns erfasst und begeistert, dass auch wir für die Anliegen Jesu brennen, Feuer und Flamme sind und der Funke auf andere überspringt.

Für heute bleibt in aller Kürze noch die Frage zu klären: Wie können wir erkennen, dass der Geist am Werk ist und tatsächlich auch in uns wirkt? Sehen kann man den Geist schließlich nicht… Stimmt, dafür aber sehr wohl spüren! Wir merken doch immer wieder recht schnell, welcher Geist wo weht. Und uns bleibt auch kaum verborgen, „wessen Geistes Kind“ ein Mensch ist…

Mit wunderbarer Klarheit hat der Apostel Paulus das Wirken des Heiligen Geistes in seinem Brief an die Galater beschrieben. Getreu dem Grundsatz: an seinen Früchten werdet ihr ihn erkennen, führt er zwölf Früchte des Heiligen Geistes auf: „Liebe, Freude, Friede, Geduld und Freundlichkeit, Güte, Langmut und Sanftmut, Treue, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit und Keuschheit“ (vgl. 5,22 f.).

Damit wird umgekehrt auch deutlich, wie sich Ungeist auswirkt: In Hass, Freudlosigkeit, Unfrieden, getriebene Hast und Unfreundlichkeit, Hartherzigkeit, Gewalt, Untreue, Gier, Maßlosigkeit und Zügellosigkeit.

Wenn wir all das auf uns wirken lassen, spüren wir, wie sehr wir den Heiligen Geist in unserer Welt doch brauchen. Und eine bessere Welt beginnt wohl am besten mit Menschen, die sich an Pfingsten vom Heiligen Geist erfüllen und dann auch lenken und leiten lassen. Beten und bitten wir an Pfingsten und über Pfingsten hinaus: „Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu!“ Damit die Welt erkenne, wessen Geistes Kind wir Christen sind.

 

Fürbitten am Pfingstmontag

Herr, Jesus Christus, Du hast den Jüngern den Heiligen Geist als Beistand zugesagt. Und Du hast Dein Versprechen gehalten. An Pfingsten freuen wir uns über den Heiligen Geist und spüren zugleich, wie sehr wir ihn auch brauchen. Darum rufen wir zu Dir:

„Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu!“

  • Wir bitten um den Geist des Rates für all jene, die in ihrem Leben nicht weiterwissen. Zeige ihnen Wege, die sie gehen können.
  • Wir bitten um den Geist Erkenntnis, damit wir bei all dem wachsenden Wissen zur Einsicht gelangen, was wirklich wesentlich ist und wesentlich bleibt.
  • Wir bitten um den Geist der Gottesfurcht für unsere Gesellschaft, in der Heiliges oft verächtlich gemacht wird. Schenke den Menschen unseres Landes wieder mehr religiöse Empfindsamkeit.
  • Auch wir brauchen Deinen Heiligen Geist. In einem Moment der Stille wollen wir ganz persönlich um die Gabe des Heiligen Geistes bitten, deren wir bedürfen.

Ja, sende aus Deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu!
Amen.

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