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„Vergelt´s Gott!“ für 40 Jahre Katholischer Frauenbund in Biberbach

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„Vergelt´s Gott!“ für 40 Jahre Katholischer Frauenbund in Biberbach
Evangelium: Mt 25, 14-30

Wie ist es eigentlich mit dem Himmelreich?
Eine Frage, die uns im Alltag nicht immer umtreibt. Da gibt es ja so vieles, was uns beschäftigt. Meist sind es ja Kleinigkeiten… Aber am Sonntag kommt die Frage schon immer wieder auf. Nicht auf dem Sportplatz, aber beim Gottesdienst in der Kirche schon.
Auf eine Frage will man dann aber bitte auch eine Antwort haben. Jesus gibt sie und er tut es auch heute wieder mit einem Gleichnis. Und das beginnt so: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging…

Vertrauen und Zutrauen
Wir kennen die Geschichte. Da geht einer fort und lässt die anderen zurück: nicht ohne alles, sondern eigentlich mit ganz schön viel. Er verteilt gleich ganze Talente. Da geht es um eine Menge Geld. Ein Talent war überhaupt die größtmögliche Maßeinheit. Es geht aber auch um eine ganze Menge Vertrauen. Ein wahrer Vertrauensvorschuss, den der Herr da seinen Dienern entgegenbringt!

Er scheint seine Diener gut zu kennen. Denn nicht jeder bekommt das gleiche. Der eine bekommt mehr, der andere weniger. Offenbar jeder nach seinen Fähigkeiten. Dann geht er. Und lässt sie mit den Talenten wirtschaften. Das ist auch gut zu wissen. Er lässt seinen Dienern die Freiheit, selbst zu entscheiden, was sie aus den Talenten machen. Keine Vorschriften also, Kreativität ist gefragt. Ich vertrau´ es dir an, weil ich es dir zutraue. Mach was draus!

Zwei machen tatsächlich mehr draus. Der eine erwirtschaftet weitere fünf Talente, der andere gewinnt zwei dazu. Als der Herr wiederkommt, freut er sich über das, was gelungen ist. Und er lädt seine Diener ein: „Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!“. Das klingt in der Tat nach Himmelreich.

Aber einer fehlt ja noch: Der dritte, der ohnehin nur ein Talent bekommen hat. Offenbar hat er nicht das Vertrauen gesehen, das der Herr ihm schenkt, und er bekam Angst. Angst kann lähmen. Wer wüsste das nicht. Sein Talent hat er buchstäblich vergraben.

Gaben werden zu Aufgaben
Das Evangelium kennen wir. Und wir denken hoffentlich nicht zunächst ans Geld. Denken wir an Fähigkeiten und Fertigkeiten, die jeder von uns hat. Nicht jeder hat gleich viele. Nicht alle haben dieselben. Aber niemand hat nichts mitbekommen. Jeder hat seine Talente. Und was sind Talente? Es sind Gaben, die uns im Leben mitgegeben wurden. „Vergelt´s Gott!“ Denn die Gaben haben wir uns ja nicht selbst gegeben. Sie sind uns von dem mitgegeben worden, der uns das Leben geschenkt hat. Das Leben selbst ist ja auch eine Gabe…

Und was dann? Dann kommt alles darauf an, mit diesen Gaben im Leben etwas anfangen. Was uns einfällt. Im Rahmen unserer Möglichkeiten. Gott wird sich schon was dabei gedacht haben, wem er welche Gaben anvertraut. Auf alle Fälle will er mit jedem und jeder von uns was anfangen. Das klingt doch gut!

Das Evangelium habe ich mir -wie immer- nicht rausgesucht. Es ist das Evangelium vom heutigen Sonntag. Und welches Evangelium würde besser passen zu dem freudigen Anlass, den wir heute dankbar feiern: 40 Jahre Frauenbund in Biberbach.

40 Jahre Frauenbund
Vor 40 Jahren waren 31 Frauen am Start und haben den Zweigverein des Katholischen Frauenbundes Biberbach ins Leben gerufen. Man hätte es ja auch bleiben lassen können. Aber offenbar wollten sie was Neues anfangen, eine neue Aufgabe. Und so viele haben dazu beigetragen, damals bis heute. Im Anschluss werden wir uns auf einen Rückblick auf all die Jahre freuen dürfen. Und wir werden dem Gleichnis von den Talenten wieder begegnen.

Zum einen, wie viele Gaben sich im Frauenbund versammelt haben und wie viel aus den Gaben geworden ist. Weil sie ihre Gaben als Aufgaben verstanden haben und sie Gott sei Dank nicht vergraben wurden.

Viele Gaben…
Und da werden Sie mir wohl recht geben: Der Frauenbund ist schon sehr begabt. Nicht nur der Blick zurück auf vierzig Jahre, allein der Blich hinein in ein Kirchenjahr beweist das wunderbar:

Der Frauenbund ist kreativ. Was wäre ein Palmsonntag ohne Palmbuschen oder Mariae Himmelfahrt ohne die Kräuterbuschen. Und auf den Adventsbasar freuen wir uns alle Jahre wieder.

Der Frauenbund ist interessiert und informiert. Wie viele Vorträge haben in den Jahren zu mehr Bewusstsein geführt.

Der Frauenbund ist religiös. Immer wieder teilen Sie Ihren Glauben, meditieren und feiern ihn dann auch.

Und der Frauenbund ist gesellig. Das gehört schon auch dazu. Humor und Frohsinn tun dem Leben besonders gut. Und bei einem Märchenabend darf es dann auch so richtig romantisch werden…

wirken zusammen
Das heutige Evangelium passt gut zu unserem Frauenbund. Und unser Frauenbund könnte noch was dazuschreiben, und es wäre am Ende noch besser und für alle gut ausgegangen. Dann nämlich, wenn die drei Diener nicht jeder für sich, sondern alle miteinander zusammengearbeitet hätten.

Den Vorsichtigen, ja Ängstlichen hätte man so ermutigen können. „Nimm dein Talent und mach mit uns mit!“ Genauso „tickt“ unser Frauenbund. Sie schaffen gut zusammen. Der Frauenbund ist ja kein bloßer Verein. Er ist eine Gemeinschaft von Frauen, die miteinander verbunden sind, weil sie wissen was sie tun, warum sie was tun. Und vor allem für wen. Das motiviert und hält zusammen.

Der Frauenbund arbeitet gut im Team. Jede einzelne kann sich einbringen mit dem, was sie mitbringt. Gemeinsam statt einsam…

Und auch das fügen sie dem Evangelium hinzu: Bei ihren Talenten denken Sie nicht nur an sich und „Ihren“ Frauenbund. Sie bringen sich in unsere Pfarrgemeinde ein und wachsen so über sich hinaus. Das ist schon ein echter Mehrwert. Wenn die eigenen Gaben auch vielen anderen zu Gute kommen! „Vergelt´s Gott!“ dafür!

Wer denkt, der dankt. 40 Jahre lassen schon zurückdenken und nachdanken für alles, was wir den Frauen von Frauenbund in Biberbach verdanken. Aber seien wir vor allem auch Gott dankbar dafür, dass er uns alle begabt hat, damit uns miteinander einsetzen für das Himmelreich. Und dafür lohnt sich jeder Einsatz! Amen.

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