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„Zum Dankesagen gehören immer zwei“

„Zum Dankesagen gehören immer zwei“
Gedanken zu Erntedank

„Du musst noch danke sagen…“ Wir kennen das. Und einer sagt dann –wohl oder übel- am Ende noch „Danke!“ Für gewöhnlich handelt es sich dabei um ein Kind. So haben wir das wohl alle schon mal erlebt. Nicht nur beim Bäcker oder Metzger…

Genau genommen gehören zum „Dankesagen“ ja immer zwei. Schauen wir mal auf den einen, den man für gewöhnlich übersieht. Obwohl der den Grund liefert, warum man überhaupt „Danke“ sagt: das Geschenk…

Wir alle kennen den gewissen Unterschied: Ich muss dir was schenken oder ich will ich was schenken. Menschen, die sich gernhaben, echte Freunde und erst recht zwei Verliebte, denken gern darüber nach, womit sie Freude machen können. Ja, es gibt eine „Kreativität der Liebe“, die immer wieder gerne eine Freude macht.

Und ja: Dankbarkeit braucht einen guten Grund. Wie hat es Benedikt XVI. einmal gesagt:
„Wer nicht ein Stück von sich selbst mitzugeben vermag, hat immer zu wenig geschenkt.“

Das ist die eine Seite der Dankbarkeit, sie hat einen Grund: einen Geber und eine Gabe.
Schauen wir nur auf der anderen Seite auf den, der da was geschenkt bekommt: „Du musst noch danke sagen!“ Das kann bekanntlich vorkommen… Etwa, weil man sich über ein Geschenk so sehr freut, dass man voller Freude glatt vergessen hat, sich zu bedanken. Ein schöneres Dankeschön kann es nicht geben! Zumeist aber wird es schlichtweg vergessen, weil es an der entsprechenden Freude fehlt. Immer das gleiche und sei es wieder mal die Krawatte unterm Christbaum, die Pralinen zum Geburtstag oder ein Geldbetrag kommentarlos im Briefumschlag.

Dankbarkeit setzt die Fähigkeit voraus, sich auch wirklich freuen zu können. Kinder können das wohl am besten. Sich freuen können wie ein Kind. Was für ein Gefühl von Dankbarkeit!
Und für uns Erwachsene? Bleiben wir aufmerksam für all das, was nicht selbstverständlich ist im Leben.
Gute Gründe finden wir genug, wenn, ja wenn wir aufmerksam sind und uns nicht alles selbstverständlich erscheint.

„Dankbarkeit ist die Nachfreude des Herzens.“ Darin liegt eine große Chance im Leben. Denn dankbare Menschen, sind nicht von ungefähr auch zufriedenere Menschen. Dankbarkeit steigert aber nicht nur die eigene Lebensfreude, sie fördert auch die Lebensfreude der anderen. Ein „Danke!“ aus ehrlichem Herzen macht dem Freude, der mir eine Freude gemacht hat. Und ist die beste Einladung, auch weiterhin anderen eine Freude zu machen.

Der Erntedanksonntag lädt uns ein, über das Leben nachzudenken und auch nach zu danken. Was uns die Erde Gutes Spendet. Und was wir an Gutem geschenkt bekommen im Leben. Der Schriftsteller Thomas Mann hat es einmal so ausgedrückt: „Denken und danken sind verwandte Wörter; wir danken dem Leben, indem wir es bedenken.“ Und hat Dietrich Bonhoeffer nicht Recht, wenn er sagt: „Der Mensch empfängt unendlich mehr, als er gibt. Dankbarkeit macht das Leben erst reich.“

Was durfte ich im meinem Leben schon alles empfangen? Wofür will und darf ich Gott und den Menschen danken! Eine durchaus lohnende, weil lebensfrohe Aufgabe, nicht nur heute, an Erntedank.

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